Manche Probleme können sich wie ein Berg auftürmen, so dass sie unüberwindbar scheinen. Vielleicht hat man sich den Weg nicht ausgesucht, aber man weiß, dass man den Berg überwinden muss und auch möchte. Ähnlich einem Bergführer dem Wanderer, steht der Therapeut dem Klienten zur Seite. Er kann mit ihm gemeinsam die Ausrüstung checken (bspw. vorhandene Ressourcen und Stärken klären), Routen vorschlagen und Teilziele festlegen (welches Anliegen soll wie zuerst angegangen werden) sowie ihn auf seinem Weg begleiten aber leider nicht tragen. Der Bergführer weiß nicht, wie die Wetterbedingungen sein werden, und manchmal mag es auch nötig sein, ein Stück des Weges zurück zu gehen. Aber genau wie der Therapeut dem Klienten hilft, hilft der Bergführer dem Wanderer nach seinen Kräften, dass dieser sein Ziel selbstständig erreichen kann. Und am Gipfel ist die Aussicht immer atemberaubend!
In der Verhaltenstherapie wird unter Verhalten nicht nur das verstanden, was wir tun und was somit sichtbar ist (z.B. wandern gehen), sondern auch das, was wir denken ("Gut, dass ich mich für diese Tour entschieden habe") und fühlen (Freude über das schöne Wetter). Die verschiedenen Ebenen des Verhaltens Denken, Fühlen, Handeln und auch die eigenen Körperempfindungen sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.
Neben diesem Aspekt geht die Verhaltenstherapie davon aus, dass Verhalten im Laufe des Lebens, beispielsweise durch biographische Einflüsse und Erfahrungen, gelernt wurde. Aus diesem Grund kann Verhalten auch wieder verlernt oder umgelernt werden.
Die Verhaltenstherapie ist - wie der Name schon sagt - eine aktive Methode, sich mit seinen Symptomen auseinander zu setzen. Diese werden nicht als Probleme sondern als Signale verstanden, die deutlich machen wollen, dass etwas nicht stimmt. Gemeinsam mit dem Therapeuten wird der Entstehung dieser Signale auf den Grund gegangen, um anschließend konkrete Fertigkeiten und Methoden zu entwickeln, sich mit ihnen auseinander zu setzen.